Donnerstag, 28. Februar 2013

Esperanza

Es gibt wieder eine Kamera, es gibt Bilder&es gibt einen Grund, zu schreiben!

Ich halte mich auch extra kurz, ist ja immerhin erst einen Wimpernschlag her, dass ich den letzten Post veröffentlicht habe.

Der gute Grund für diesen Blogeintarg ist meine neue Arbeit.
Ganz genau, ich habe eine neue Arbeit, und zwar im "Hogar de la Esperanza", einem Heim für Kinder, deren Eltern im Gefängnis leben, wo ich nun drei Mal wöchentlich morgens im "Pre-Kinder"(ähnlich der Vorschule) aushelfe.

Mein erster Tag dort war Chaos pur, inklusive Schlägereien zwischen den Kindern, abenteuerlichen (und eigentlich von den Schwestern verbotenen) Kletteraktionen, Sich-mit-Zahnpasta-komplett-Vollschmieren und-mein Highlight-Urinieren von einem Baum in die Hecke im Garten.
Und er war super.
Weil ich mich komplett ausgelastet gefühlt habe (und was vom morgendlichen Snack abbekommen habe).





Der Hogar



Mittwoch, 20. Februar 2013

Frohe Weihnachten!

Nun haben wir also schon Mitte Februar.

Fuer Weihnachtsgruesse&Neujahrswuensche bin ich somit wohl inzwischen ganz offiziell zu spaet dran; ich werde einfach mal so tun, als waere mir selbst dieses Versaeumnis gar nicht aufgefallen&stattdessen dazu uebergehen, von meiner grossartigen letzten Woche zu berichten.

Dass meine letzte Woche wo grossartig war, liegt zu einem Grossteil an dem Besuch den ich gerade habe, der lieben Soffi naemlich.
Und daran, dass wir am 10. Februar unsere Jutebeutel gepackt&uns auf den Weg durch Bolivien und rueber nach Peru gemacht haben.
(Das mit den Jutebeuteln ist nicht gelogen. Mehr Gepaeck war nicht drin.)

Los ging es mit dem Flugzeug nach Sucre, ein kleiner Luxus, der mir nach meiner letzten Reise in der flota auf der selben Strecke inklusive Buspanne&12 Stunden Verspaetung, eine ruhige Nacht vor unserem Aufbruch sicherte.
In Sucre angekommen machten wir uns auf zu einer kleinen Stadterkundung, die ein wenig dadurch erschwert wurde, dass Karneval war&von ueberall mit Wasser gespritzt&Wasserbomben geworfen wurde; am Ende waren wir komplett durchnaesst, aber dafuer mit allen wichtigen Stationen durch.

Am Montag stand dann eine Wanderung zu den Siete Cascadas an; wunderschoen, entspannt&bei bestem Bikiniwetter.

Abends ging es in der flota weiter nach La Paz, wo wir Unmengen an Kokatee tranken, um ja nicht der Hoehenkrankheit anheimzufallen&ausserdem, weil man das eben so macht in La Paz.
Neben einem Besuch der  Plaza San Francisco&des Hexenmarkts forschten wir in der ganzen Stadt intensiv nach Baendern zum manilla-knuepfen&wurden fuer unsere Ausdauer schlussendlich auch belohnt.
Der Versuch, meine Kamera irgendwo aufzuladen schlug dagegen fehl, weshalb wir an keinem der erwahnten Orte Duckface-Selbstportraets von uns schiessen konnten, die ich ansonsten natuerlich hier hochgeladen haette.

Am Mittwoch wurde es dann endlich wirklich richtig echt abenteuerlich; auf Mountainbikes&in voller Radlermontur fuhren/schlitterten wir 36 Kilometer von La Paz nach Coroico in den Dschungel.
In Coroico verbrachten wir eine Nacht in einem sagenhaft guenstigen Hostel(sogar mit einem Extrabett nur fuer unsere Klamotten), genossen den Blick in die Berge&durften feststellen, dass ein Glaeschen Piña Colada sehr schnell sehr betrunken machen kann.

Unser naechster Halt war Copacabana; das echt originale Copacabana, mit allem Drum&Dran&vollgestopft mit Backpackern.
Kaum angekommen landeten wir mal wieder in einem Karnevalsumzug&bevor ich wusste, wie mir geschieht,   tanzte ich mit einem netten Herrn in ebenjenem Umzug bis ans Ende der Strasse. Meinen Jutebeutel noch laessig ueber die Schulter gehaengt, versteht sich.
Unsere naechste Station war die Isla del Sol, beide Seiten, ebenfalls landschaftlich beeindruckend&wirklich schoen&quasi unmittelbar nach Landgang in Copacabana ging es dann nach Puno in Peru.

Eine Grenze nicht einfach so ueberfahren zu koennen, sondern sich zunaechst auf der bolivianischen Seite die Aus-&dann auf der peruanischen Seite die Einreise bestaetigen zu lassen, mit einigem an Papierkram(dafuer aber auch mit Stempeln im reisepass) war ziemlich ungewohnt&da wir die eigentlich zur Ausreise benoetigten Papiere gar nicht dabeihatten auch ein kleiner Test zu meinen Sprachfertigkeiten&Ueberredungskuensten.
Mit dem Hinweis, naechstes Mal die erforderlichen Papiere auf jeden Fall dabeizuhaben liess man uns dann gluecklicherweise unsere Reise fortsetzen.

In Puno angekommen schafften wir es noch zur oertlichen plaza principal&von dort aus nur in die Hotelbetten; am naechsten Tag liefen wir zum Lago Titicaca runter, nahmen ein moto&flanierten ein wenig, ein weiteres Mal begleitet von einem Karnevalsumzug.
Gegen halb 7 wollten wir zurueck nach Bolivien, im Bus, ganz normal.
Wobei uns entgangen war, dass die Grenze um halb 8 schliesst&nach halb 3 am grossen terminal keine flotas mehr fahren.
Nach kurzem Ueberlegen&Dank eines netten chilenischen Backpackers, der uns zum zweiten, kleineren terminal der Stadt schickte, fuhren wir in einem Kleinbus in ein Kleinstaedtchen nahe der Grenze&von dort mit dem Taxi bis vor die Tuer der "Migracion"&waren um Punkt halb 8 wieder auf der richtigen Seite.

Den Abend verbrachten wir in der Gesellschaft eines israelischen Backpackers, in einem netten Restaurant gegenueber unseres Hostels&dann, am Sonntag, ging es ueber La Paz zu Guter Letzt wieder nach Santa Cruz, wo wir leicht uebermuedet, sonnenverbrannt, zufrieden&mit 2 Stunden Verspaetung am Montagmorgen unsere Reise beendeten.

Der Reissverchluss an meiner Jutetasche(weil mir persoenlich ein Beutel dann doch zu hipster gewesen waere) ist nach dieser Reise endgueltig durch, aber das war es millionenfach wert!

Allerliebste, noch immer sonnenverbrannte Gruesse nach Deutschland!

Clara





PS: Hier die versprochenen Angeberbilder!





Donnerstag, 22. November 2012

Por fin...



Bisher habe ich es erfolgreich vor mir herschieben können, mich intensiver (sprich:überhaupt mal wieder) um meinen Blog zu kümmern, ich hatte ja auch einen Haufen wirklich guter Gründe&außerdem gab es keine weitere dramatische Überschwemmung.

Dass ich inzwichen jedoch schon meinen ersten offiziellen weltwärts-Zwischenbericht abgeschickt habe&das bedeutet, dass nur noch wenig Zeit fehlt, bis ich mein erstes Vierteljahr Freiwilligendienst hinter mir habe, hat mich dazu bewogen, es doch nochmal zu versuchen, mit ein bisschen mehr Durchhaltevermögen&einem Glas soda, um mich in Stimmung zu halten.
Im Übrigen habe ich heute mehr als ausreichend Zeit&Muße, da Volkszählung ist&kein Mensch ohne Sondergenehmigung sein Haus verlassen darf, es sei denn, er möchte verhaftet werden, woran ich kein allzu großes Interesse habe.
Da der letzte Eintrag bereits zwei Monate zurückliegt, komme ich nicht umhin, diesmal ein bisschen weiter auszuholen&demenstprechend viel zu schreiben.
Ich werde das mit Rücksicht auf eure Konzentration mit so vielen Bildern wie möglich wettmachen; für die besonders Lesefaulen reicht es auch völlig, die ersten Absätze zu überfliegen&sich an den schönen bunten  Bildchen zu freuen; daraus könnt ihr euch dann so in etwa zusammenreimen, was ihr ansonsten mühsam Wort um Wort herausfinden müsstet&ich merk da eh nix von.

Den ersten Teil dieses Blogs werde ich dem Bereich meines Lebens in Bolivien widmen, der den meisten Teil meiner Zeit beansprucht&der ja auch der Hauptgrund war, hierher zu kommen: meiner Arbeit.
Wie ihr ja (fast) alle schon wissen dürftet, arbeite ich in der fundación IGUALDAD LGBT, einer fundación, die sich für die legale&soziale Gleichberechtigung schwuler, lesbischer,bi-&transsexueller Menschen einsetzt.
In der fundación gibt es verschiedene áreas, in denen insgesamt etwa 15 Leute arbeiten(es existiert nur dieser Schätzwert, habe ich mir sagen lassen), die teils angestellt, teils aber auch ehrenamtlich tätig sind.
Ich arbeite in der área jovén, gemeinsam mit meiner Chefin Angélica und, je nachdem, was gerade ansteht, diversen anderen Leuten; das wechselt allerdings.
Mein Arbeitstag beginnt regulär um 15.00 Uhr und endet gegen 20.00 Uhr; unter der Woche besteht meine Hauptaufgabe darin, die Mediothek zu betreuen, nachdem ich sie sortiert hatte, was praktisch bedeutet, dass ich denjenigen, die Interesse an einem Buch oder einem Film haben, etwas nach ihren Ideen raussuche und nebenbei noch die Spielesammlung verwalte.
Das Besondere an der IGUALDAD ist, dass sie, zumindest in der área jovén, keine eigentliche Beschäftigung im Sinne eines 9-to-5-jobs bietet, sondern dass es das ganze Jahr über eine ganze Reihe von Veranstaltungen gibt:
die „Fiesta de colores“, das „Transfest“, Malkurse, ein „Festival de Cine“, Workshops, Demonstrationen oder Präsentationen zu HIV-Prävention an Schule.
An und um diese Projekte herum sehen die Arbeitszeiten dann auch nochmal anders aus&fällt einige Arbeit an, bei der ich helfen kann&auch gerne helfe.
So sah mein Arbeitsalltag die ersten zwei Wochen nach meiner Ankunft so aus, dass ich den ganzen Tag Deko für die „fiesta de colores“ bastelte oder mit meiner Chefin zusammen Besorgungen erledigte.
Was mich von Anfang an begeisterte, war, wie offen und freundlich ich von allen Kollegen&den Leuten der población aufgenommen wurde; gerade die erste Zeit, in der mein Spanisch noch eher rudimentär war, war ich froh, wie geduldig alle mit mir waren.
Außerdem ist das gesamte Kollegium verdammt trinkfest(erst nach Feierabend, versteht sich natürlich).
Die IGUALDAD

Taller 

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Die Zeit, in der ich nicht arbeite, verbringe ich zu einem Großteil in meinem neuen Zuhause, der absolut coolsten WG in ganz Santa Cruz.
Das Wohnzimmer

Patio&Waschstelle

Mein Zimmer(findet ihr es auch so zugerümpelt...?)

Unsere Straße
Die WG, fast komplett

Nachdem es im ersten Monat nach meiner Ankunft einiges an Hin und Her mit der Wohnsituation gab, fanden wir durch eine glückliche Fügung unser Haus&inzwischen will keiner von uns mehr woanders wohnen; wäre ja auch schön blöd, immerhin haben wir sogar einen Pool auf der Terrasse.
Insgesamt wohnen wir hier zu sechst, nur Mädels, mit unserer Katze Cucarachi, die eine, sagen wir mal, sehr aufgeweckte Persönlichkeit hat&uns alle auf Trab hält, was vielleicht ganz gut ist angesichts der Tatsache, dass sich der Großteil von uns soweit es geht darum drückt, sich mehr als das absolute Minimum sportlich zu betätigen.
Wir arbeiten aber dran&haben jede den Vorsatz, das bald zu ändern, unter anderem, indem wir Home-Fitness betreiben.
(Ich werde am Freitag außerdem einen Salsakurs beginnen)

Dass wir bisher nicht zu sportlichen Höchstleistungen motiviert waren, ist wohl auch dem Klima geschuldet; bei 38 Gad bewegt man sich einfach nicht so gerne.
Gerade die letzten Tage war es so schwül, dass man nicht einmal ein Butterbrot schmieren konnte, ohne in Schweiß auszubrechen; gestern Nacht gab es dann endlich Regen&es kühlte ein wenig ab; bleibt abzuwarten, wie lange das vorhält.

Neben Santa Cruz, das selbstverständlich die tollste Stadt Boliviens ist, egal was alle anderen und besonders die gehässigen Reisebuchautoren sagen, durfte ich auch schon Sucre, Aguas Calientes, Copacabana und La Paz sehen.

In Sucre war ich anlässlich der Entrada de Virgen de Guadalupe, auf der zwei der Freiwilligen des BKHW in einer Tanzgruppe mitmachten; und auch, wenn eine solche entrada durchaus Ähnlichkeiten mit Karnevalsumzügen in Deutschland hat&ich erklärte Karnevalsgegenerin bin, war die Atmosphäre wirklich toll&die Volkstänze&die jeweils dazugehörigen Trachten ziemlich spannend.
Eine Gruppe Tänzer

Und noch eine...

Mit Tina

Ein Schnappschuss von der Busfahrt

Aguas Calientes war ebenfalls schön, wenn ich auch den Trip das nächste Mal vielleicht anders planen würde; 13 Stunden Zugfahrt hin&8 Stunden Busfahrt zurück für 8 Stunden Aufenthalt kann man machen, muss man aber nicht unbedingt.
Bei besserer Planung aber auf jeden Fall empfehlenswert!
Die blaue Lagune

Unser Hotel

Sonnenuntergang...

Die Plaza

Warten auf die flota

Copacabana&La Paz lernte ich im Zuge des IX. encuentro ELFLAC kennen, einem lesbofeministischen Kongress für Lateinamerika&die Karibik, an dem ich gemeinsam mit meiner Chefin, einer anderen Freiwilligen/Mitbewohnerin und einer weiteren Freundin aus Santa Cruz teilnahm.
Das Schöne an Copacabana ist, dass man sich fast wie Zuhause fühlt, weil man von so vielen Deutschen umgeben ist, hauptsächlich Backpackerpärchen in den Zwanzigern&dass es entgegen den Informationen aus unserem Reiseführer sogar einen Bankautomaten gab, der es uns ermöglichte, jede Menge artesania zu kaufen.
Und der Lago Titicaca ist absolut beeindruckend.
Der Lago Titicaca


Sonnenuntergang II


So beeindruckend sogar, dass er fast darüber hinwegtrösten könnte, dass Bolivien keine Küste mehr hat.


In La Paz trafen wir uns nach Ende des Kongresses noch mit den anderen Mädels aus der WG&blieben eine knappe weitere Woche, um die Stadt zu erkunden.
Bei mir reichte es nur noch für die Besichtigung von Tiwanaku und einen kurzen Ausflug auf den Markt in El Alto, bevor mich die Höhe voll erwischte&mein Kreislauf mir ein paar nette Tage im Hotelbett verschaffte.

La Paz steht also immer noch (beziehungsweise wieder) auf meiner Liste mit Reisezielen; das nächste Mal muss ich einfach viel viel mehr Koka kauen.

So, und damit ist meine Zusammenfassung der wichtigsten Dinge fürs Erste abgeschlossen; vieles fehlt natürlich trotzdem&wer zu irgendetwas eine Frage hat oder gerne etwas detailliertere Informationen erhalten würde, der möge sich einfach bei mir melden.

Ich wünsche jedem von euch genau das, von dem ich denke, er könnte es mir wünschen&hoffe, ihr übersteht den Winter ohne größere Erfrierungen&trinkt eine heiße Schokolade für mich&schreibt Blödsinn auf bereifte Fenster.

Und wenn ihr wirklich gar nichts zu tun habt, weil der dunkle&kalte November euch in euren Häusern gefangen hält, würde ich mich auch über Post freuen, die ihr an mein deprimierend leeres Postfach schicken könnt:
Clara Henrichs
Casilla 3971
Santa Cruz de la Sierra, Santa Cruz
Bolivia


Und weil ja bald Weihnachten ist, dürftet ihr ruhig ein bisschen Schokolade zu euren Briefen packen. 
Bittebittebitte...!



















Besos&abrazos!

Edit: Den Text habe ich gestern verfasst, am 21.; heute regnet es.

Donnerstag, 20. September 2012

Life isn't about waiting for the storm to pass...

...it's about learning how to dance in the rain.

Und diese Lektion durften wir gestern in die Tat umsetzen.

All diejenigen, die regelmäßig den Wetterbericht für Santa Cruz studieren, dürften diese Anspielung sofort verstehen, für die wenigen anderen hole ich aber trotzdem gerne weiter aus.

Mein Tag begann viel zu früh damit, dass ich von meinen zwei Mitbewohnerinnen lautstark aufgefordert wurde, aufzustehen, was ich zunächst für pure Boshaftigkeit hielt, weil ich ja noch gemütlich hätte weiterschlafen können.
Tatsächlich war der Beweggrund des Weckkommandos jedoch nicht, mich um meinen Schlaf zu bringen, sondern mich darauf aufmerksam zu machen, dass unsere komplette Straße unter Wasser stand.

Nach zwei Wochen ununterbrochener Hitze waren der Regen und der damit einhergehende Temperatursturz eine durchaus willkommene Abwechslung, und es war es beinah ein Abenteuer.
Da keiner von uns an Gummistiefel oder regenabweisende Ganzkörperanzüge gedacht hatte, taten wir das nächstbeste, und machten barfuß einen Regenspaziergang bis zum Canal Cotoca, dem Ort, wo bei gutem Wetter unsere Busse fahren.





Dass das mit denn Bussen und Regen so eine Sache ist, musste ich ein paar Stunden später in Erfahrung bringen, als ich mich in dem naiven Glauben, nach Ende des Regengusses würden wieder micros fahren, auf den Weg zur Arbeit machte.
Micros, das habe ich gelernt, fahren zwar bei gutem Wetter fröhlich&überall alle 5 Minuten, bei Regen jedoch allerhöchstens ein Mal die Stunde, und dann sind sie so voll, dass man immer noch mehr auf der Straße als im Bus ist.
Mein Arbeitstag(minus die Stunde im Regen) war trotzdem gut&abends kam ich schon wieder problemlos nach Hause.

Beim nächsten Regen verzichte ich auf den Versuch, regenfeste Kleidung zu tragen und schmeiße mich sofort in meinen Bikini!












Mittwoch, 5. September 2012

!Hola Bolivia!

Seit gestern Mittag bin ich nun endlich da - in Santa Cruz de la Sierra, Santa Cruz, Bolivien.

Der Flug war erstaunlich angenehm, ohne die befürchteten lebensbedrohlichen Turbulenzen, mit einem unterhaltsamen Sitznachbarn und einer wirklich hervorragenden Filmauswahl.
(crazy, stupid, love ist nur weiterzuempfehlen.)

Die Einreise sorgte dann noch für einigen Nervenkitzel, da ich meinen Impfpass in Deutschland vergessen habe, und bis zum Schluss nicht klar war, ob ich ohne überhaupt ins Land gelassen werde.
Bei meinen Mitfreiwilligen sorgte diese Vergesslichkeit für ziemliche Heiterkeit, aber da ich nicht in Abschiebehaft oder Quarantäne festgehalten werde, kann ich mitlachen.

Am Flughafen wurden wir von Bussen abgeholt, die uns erst zu dem Haus fuhren, in dem ich wohne, und dann weiter ins Hotel, wo alle diejenigen übernachteten, die heute weiter nach Sucre mussten und den Abend verbrachten wir alle gemeinsam im Cineplex.

Heute konnte ich (nach einem müdichkeitsbedingten Anfall von Unausstehlichkeit) Gott sei Dank ausschlafen und anschließend ging es zur Plaza in der Innenstadt und später wieder ins Hotel, wo wir zum Mittagessen verabredet waren.
Das bestand aus einem riesigen Teller mit Reis, Pommes und Hühnchen; ein typisch bolivianisches Gericht, wie mir gesagt wurde.
Danach hieß es dann Abschied nehmen von all denjenigen, die nach Sucre weiterreisen und der Rest des Tages verging mit der Besichtigung des Arbeitsplatzes von einem Mitfreiwilligen, Moritz, Gepäck ausräumen und Küchengesprächen in der WG.

Jetzt werden wir noch zum mercado gehen und danach langsam ins Bett.

Santa Cruz gefällt mir auf jeden Fall extrem gut, trotz der enormen Hitze, die ich gar nicht so erwartet hätte, und ich bin sehr gespannt, was die nächsten Wochen und Monate bringen werde.




Montag, 3. September 2012

Goodbye Deutschland

Heute um 22:00 Uhr Ortszeit ist es endlich soweit.
Ich werde für ein Jahr Abschied von Deutschland nehmen und von Frankfurt über Sao Paolo und Asunción nach Santa Cruz fliegen.

Nachdem ich in den letzten Wochen und Tagen viel zu beschäftigt war mit Packen, Einkaufen, meiner Wohnungsauflösung und Abschied nehmen, um Zeit für Aufregung zu finden, bin ich heute Morgen mit einem unleugbaren Kribbeln im Bauch aufgewacht.
(Aus diesem und keinem anderen Grund habe ich es auch tatsächlich zustande gebracht, zu der nachtschlafenden Zeit von 08:30 Uhr aufzustehen.)

Bevor ich jedoch gemeinsam mit meiner Familie zu einem letzten abenteuerlichen Roadtrip an den Frankfurter Flughafen aufbreche, bleibt noch immer einiges zu erledigen.
Zum Beispiel gibt es noch keinen Proviant, weder für die Fahrt noch für die Wartezeit vorm Check-In.
Und eine Schutzhülle für mein Laptop wäre nicht schlecht.
Und meine Medikamente bräuchte ich noch.
Und ich kann beim besten Willen mein Lieblingskleid nicht finden.

Ich sollte mir die ganz großen Worte besser für meinen nächsten Eintrag aufsparen, und der wird euch aller Voraussicht nach bereits aus Bolivien erreichen, was mir ganz schön verrückt erscheint.

Ich wünsche jedem von euch ein wunderbares Jahr, welchen Weg auch immer ihr geht, und bin sicher, irgendwo werden wir uns irgendwann heile und glücklich wieder gegenüberstehen.

Hasta pronto!

Dienstag, 28. August 2012

Geschafft!

Nach unzähligen gescheiterten Versuchen ist es mir nach wochenlanger Recherche und kurz vorm Aufgeben nun endlich gelungen, einen Blog einzurichten.


Dass ich diese Mühen auf mich genommen habe, hat natürlich einen guten Grund.


Wie ihr (hoffentlich inzwischen alle ausnahmslos) wisst, geht es für mich ab nächster Woche ein Jahr lang nach Santa Cruz in Bolivien, wo ich als Freiwillige in der Fundación Igualdad arbeiten werde.
Und da ich davon überzeugt bin, dass das furchtbar spannend und supertoll wird, möchte ich euch gerne an meinen Erlebnissen teilhaben lassen.


Noch ist meine Motivation, regelmäßig zu berichten, ziemlich hoch (zumal ich den schwierigsten Part ja bereits hinter mir habe), aber ich möchte gerne an dieser Stelle schonmal vorsorglich darauf hinweisen, dass es durch unzählige Ereignisse dazu kommen könnte, dass ich den Blog durchaus mal vernachlässige, und falls das passieren sollte, seid bitte nicht böse, sondern denkt daran, dass ich bestimmt einen verdammt guten Grund habe(wie etwa geschäftliche Verpflichtungen oder Dengué-Fieber).



Ansonsten hoffe ich natürlich, dass ihr diesen Blog verfolgt&das nicht nur aus Höflichkeit&dass ich euch all das, über das ich hier schreibe, nach meiner Rückkehr so oft persönlich erzähle, dass ihr das Gefühl habt, ihr hättet diesen Blog viel besser führen können als ich.

Eine erste virtuelle Umarmung, noch aus dem sommerlichen Deutschland,



Clara